Exklusives Interview mit Robert Ito
Endlich ist es www.jackklugman.de gelungen Robert Ito für ein exklusives Interview zu gewinnen. Er wurde in der Rolle des Sam Fujijama weltberühmt. Keine Folge von Quincy ohne seinen treuen Assistenten.
Robert Ito ist ein kanadischer Schauspieler; mit japanischer Abstammung! Robert Ito war sogar mehrere Jahre Tänzer im Nationalballett von Vancouver. Robet Ito wurde am 2 Juli 1931 in Vancouver geboren.
Robert Ito beantwortete im Oktober 2010 die Fragen von jackklugman.de. Im Interview erfahren wir so einige Details, welche bisher noch nirgends kommuninziert wurden. Da man nicht viel über den beliebten Schauspieler im Internet findet, darf man dieses seltene Interview als kleine Sensation betrachten. Wir wünschen viel Vergnügen beim Lesen.
Robert Ito 2010
Robert Ito im Interview
Wie sind sie zur Rolle des Sam Fujiyama in Quincy gekommen?
Quincys Standort wurde von NYC nach LA verlagert und damals war der Leiter der Gerichtsmedizin LA Thomas Noguchi. Die Produzenten erkannten, daß ein Großteil Fachleute, die in privaten Pathologielaboren und im Kreiskrankenhaus arbeiteten, Asiaten waren. Also wurde die Figur von Sam Fujiyama geschaffen und Castings wurden veranlaßt. Zwei Tage vor dem ersten Drehtag, wurde mir und meinem Freund die Möglichkeit gegeben, sich mit den Produzenten der Serie zu treffen, nachdem wir meinen Agenten gepiesackt hatten. Mein Freund kam früher dran, las mit Jack Klugman vor und bekam das o.k. Ich kam zuletzt dran - bis dahin war Jack schon weg und der Produzent wollte, daß ich mit ihm lese.
Ich sollte bei Universal erscheinen, mir wurde am Tor das Skript gegeben und ich traf Jack am Set. Er fragte mich, wer ich sei, da er den anderen Darsteller erwartet
hatte. Jack hatte "Casting-Mitspracherecht" und alle Darsteller mußten vom ihm abgesegnet werden. Aus Zeitdruck schossen wir die erste Szene. Als wir fertig waren, schaute er mich an und sagte:
"Du passt schon". Zu diesem Zeitpunkt suchten sie nur den Darsteller für eine kleinere Rolle eines Laborangestellten.
Können Sie sich an eine witzige Geschichte erinnern, die bei den Dreharbeiten zwischen Ihnen und Jack bei Quincy vorgefallen ist?
Wir haben am Set viel gelacht, besonders einmal, als Jack "Phenylpropanolamin" sagen mußte. Wir machten etliche Aufnahmen ... Nun, es war niemandem möglich, keine
Miene zu verziehen - einschließlich dem Darsteller, der mit dem Rücken zur Kamera stand. Er bebte unkontrollierbar vor Lachen. Schließlich schaffte es Jack ... bis dahin konnte jeder am Set den
Begriff Phenylpropanolamin aussprechen und Jack wurde damit aufgezogen. Wir hatten einen sehr vollen 6-Tage-Drehplan, bei jeder fachspezifischen Labormethode sollte der Fachberater sie uns
erklären und wir sollten dazu einen Dialog improvisieren. Üblicherweise sagte Jack den Fachbegriff und ich fasste mit dem für Laien verständlichen Begriff nach oder anders herum. Und medizinische
Begriffe können wahre Zungenbrecher sein...
Welches sind Ihre Lieblingsepisoden von Quiny M.E?
Mir gefiel die mit der Bißspur auf der Haut des Opfers. Es war aufregend, weil die Methode bis dato noch nie angewandt worden war. Wir hatten einen wirklichen Fall, in dem eine Krankenschwester Fotos von Zahnabdrücken gemacht, diese als Beweismittel genutzt und damit den Täter überführt hatte.
Wie war die berufliche Zusammenarbeit mit Jack Klugman? Klugman gilt ja als sehr genauer und strenger Mensch, wenns um die Filmarbeit geht. Haben Sie noch heute Kontakt zu einigen Kollegen von Quincy und Jack Klugman persönlich?
Jack ist der selbstloseste Schauspieler; Er ist ein wahrer Schauspieler. Er trachtet nach Wahrheit und Glaubwürdigkeit bei seiner Arbeit und wenn Produzenten und Autoren Schema-F-Geschichten wollen, ist er unglücklich. Die Mitwirkenden (am Set) haben Jacks Hochzeit, Geburtstage und Weihnachtsfeiern mit ihm gefeiert.
Hätten Sie sich einen "Quincy-Reunion" gewünscht? Schliesslich war Quincy M.E. eine der erfolgeichsten Serien weltweit und wird noch heute in vielen Ländern ausgestrahlt.
Es wurde darüber gesprochen ... Es ist fast 27 Jahre her, seitdem die Serie endete und erstaunlicher Weise bekomme ich immer noch so viel Fanpost aus aller
Welt.
Welcher Ihrer Filme sind sie besonders stolz? Welche Rolle würden Sie noch gerne spielen? Was sind Ihre Pläne in nächster Zukunft?
Ich habe immer gerne als Schauspieler gearbeitet, auf der Bühne, im Fernsehen oder Film und es gibt immer Rollen, die mir Spaß machen würden.
Was macht Robert Ito, der Privatmensch hobbymäßig in seiner Freizeit?
Ich bin im Grunde ziemlich faul, aber in meiner Freizeit übe ich meistens Klavier oder Ukulele und ab und zu Flöte. Natürlich scheue ich viele Filme. Ich halte mich
an einen laufenden Trainingsplan. Ich übe und unterrichte Aikido.
Stimmt es, dass sie ursprünglich in die nähere Wahl des Lt. Sulu für die klassische "Star Trek" Serie in die engere Wahl kamen?
Nein. Ich glaube, zu der Zeit arbeitete ich am Broadway im Musikal "Flower Drum Song".
In der Serie "The Immortal" spielten sie den Lehrmeister von Lorenzo Lamas. Waren die Kampfszenen von Ihnen in der Folge echt oder wurde nachgeholfen? Machen sie eine Kampfsportart professionell?
Lorenzo und ich hatten denselben Lehrer. Mr. Roderick Kobayashi und ich haben auch mit Koichi Tohei gelernt. Ich habe 39 Jahre lang Aikido gelernt. Ich war für die Schwertszenen in "Immortal" verantwortlich.
Sie standen bereits im Alter von 5 Jahren in einem Stepptanz-Wettbewerb auf der Bühne; später haben Sie 10 Jahre lang als professioneller Tänzer im National Ballet of Canada gearbeitet und sind sogar am Broadway aufgetreten. Wie sind Sie danach vom Profi-Tanz und der Bühne zum Film gekommen?
Genau genommen habe ich als 5-jähriger den zweiten Platz in einem Amateur-Gesangs-Wettbewerb gewonnen. Ich nahm Gesangsstunden, Unterricht für Sprechtechnik,
Steptanz und Klavier. Ich trat im walisischen, schottischen und dem British-Columbia Musikfestival an. Ich sang, tanzte und trat im Radio auf. Und als sich meine Stimme im Alter von 15 änderte,
ließ ich das Singen und trat als Steptänzer auf. Ich habe auch Ballett gelernt. Während meiner 9jährigen Zeit am Nationalbalett bin ich auch 3 Jahre lang im kanadischen Fernsehen in einer
Wochenshow als Tänzer aufgetreten. Währenddessen habe ich geheiratet. Ich habe eine Tochter und einen Sohn. Ich tanzte im "Flower Drum Song" am Broadway, war dann - in Begleitung meiner Familie -
auf Tour national und schließlich in Las Vegas. Die ganze Zeit nahm ich Schauspiel-, Gesang- und Tanzunterricht. Ich habe für einige Jahre in Nachtclubs gearbeitet, mich aber zur Rückkehr nach
L.A. entschlossen, um mein Glück als Schauspieler zu versuchen. Ich hatte das Glück, mich der Inner City Repertory Company anzuschließen und dort 4 Jahre lang aufzutreten. Währenddessen habe ich
einen Agenten, TV- und Filmrollen bekommenund war in der Lage, meinen Lebensunterhalt als Schauspieler zu bestreiten und meine Familie zu unterstützen.
Ich danke Ihnen dafür, auf der Webseite mit aufgeführt zu sein. Es war eine große Ehre, mit Jack Klugman zu arbeiten. Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei der
weiteren Arbeit.
Robert Ito
Das Interview im Original
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